Sonntag, 28. Januar 2007

"Es ist ein sehr guter Rat, nur das zu glauben, was ein Künstler macht, und nicht das, was er über sein Werk sagt," schreibt David Hockney in der Einleitung zu einem Buch über sein Werk.

Auch deshalb fällt es mir gar nicht schwer, im Folgenden etwas über meine Bilder zu sagen. Zeichne mir einmal eine Heuschrecke oder eine Fliege. Male mir einen Leuchtturm, sagt mein Sohn. Solche Anregungen stehen oft am Beginn meiner Arbeit an einem Gemälde. Ich blättere dann in meinem Skizzenbuch, zeichne mit Finepen daumennagelgroß, verwerfe, suche. Und dann findet sich ein Leuchtturm, ganz irreal sendet er letzte Strahlen in das Morgengrauen.

Wie viele meiner Bilder habe ich " Der Traum der Fliege " entwickelt, als ob ich ein Bühnenstück inszenieren wollte. Der Vorhang ist aufgegangen, die Kulissen, die Szenenmalerei im Hintergrund, die Beleuchtung und die Requisiten lassen in jedem Zuschauer eine Ahnung entstehen von dem, was kommen wird... Und so viele Zuschauer es gibt, so viele Stücke werden gespielt.

Nach langer Pause habe ich erst vor drei Jahren wieder zu malen und zu zeichnen begonnen. Jedes neue Bild ist deshalb auch ein Experimentieren mit Farben und Formen sowie realen, irrealen und surrealen Motiven. In meinen surrealen Gemälden und Zeichnungen tauchen immer wieder alte Bekannte auf wie zum Beispiel der Wolkenwürfel, das Aquädukt, Flugapparate, das Pendel, der Hochseilartist oder die Eisenbahn. Jedes Mal, wenn ich ein neues Werk entwickle, ist das Hauptmotiv vorher festgelegt, aber ich mische immer wieder neue Darsteller hinzu.

Bei Ihrem Spaziergang durch meine Bilder wünsche ich Ihnen die Freude, die ich selbst beim Malen und Zeichnen habe.

Delmenhorst, im September 2006 Gunter Bott

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